
Vor 1,5 Jahren hat Steffi von angeltearz liest schon einmal die Blogparade "Du und dein Blog" gestartet. Viele haben damals mitgemacht und obwohl ich selbst anfangs nicht dazu kam, einen Beitrag zu schreiben, und es dann blöderweise vergessen habe, habe ich die Beiträge der anderen gern gelesen. Als Steffi kürzlich erneut zur Blogparade aufrief, stand für mich fest: Dieses Mal bin ich auch dabei. Von daher: los geht's!
1. Wer bist du? Stell dich vor!
Mein Name ist Sarah, ich bin 24 Jahre alt und komme aus dem östlichen Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Herbst habe ich mein Kulturstudium abgeschlossen und arbeite seitdem als Medienpädagogin in der Jugend- und Berufsbildung. Ich bin ein typisches Dorfkind, das die Natur immer der Stadt und vielen Menschen auf einem Haufen vorziehen wird.Abgesehen von der Natur liebe ich kreative Arbeiten: Handarbeit, Malen, Basteln, Bauen, Schnitzen... Irgendwas finde ich immer! Und natürlich liebe ich das Lesen. Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht in eine fremde Welt (Fantasy) oder einen spannenden Fall (Krimi/ Thriller) abtauche und die Welt (und den Stress) um mich herum für eine Weile vergesse.
2. Seit wann bloggst du? Und wie bist du zum Bloggen gekommen?
Die Plattform "Blog" begleitet mich schon ziemlich lange - wenn auch nicht in der Form, wie ihr ihn heute seht. Vor acht oder neun Jahren habe ich bei einem winzigen Bloganbieter, der längst nicht mehr existiert, ein Online-Tagebuch gestartet. Ja, damals waren Blogs noch überwiegend Tagebücher ... Schon auf diesem ersten Blog ging es hin und wieder um die Bücher, die ich las. Das entwickelte sich mit der Zeit weiter. Bücher wurden zum bestimmenden Thema und private Sachen verschwanden zunehmend aus meinen Posts.Nach mehreren Umzügen und einer immer stärkeren Orientierung hin zu Büchern startete ich im Mai 2013 meinen jetzigen Blog Pergamentfalter. Auch der hat in den vergangenen fünf Jahren einige Entwicklungen durchgemacht. Aber seien wir mal ehrlich: Bloggen ohne Weiterentwicklung wäre ziemlich langweilig, nicht wahr?
3. Weiß dein Umfeld davon, dass du bloggst? Wenn ja, was sagen sie dazu? Wenn nein, warum nicht?
Anfangs war der Blog noch mein kleines Geheimnis, von dem nur meine engsten Familienangehörigen wussten. Inzwischen hat sich das geändert und ich gehe ziemlich offen damit um. Wer mich nach meiner Freizeit oder meinen Hobbys fragt, bekommt regelmäßig auch etwas von meinem Blog zu hören.In meiner Familie und auch meinem engsten Freundeskreis gibt es nicht viele Leser*innen und die, die es gibt, lesen meist nicht meine Genres. Von daher ist der Blog dort kein großes Thema.
Bei Bekannten und Arbeitskolleg*innen sind die Reaktionen unterschiedlich. Manche wissen erstmal gar nichts mit dem Begriff Blog anzufangen. Andere finden es scheinbar immer noch seltsam, wenn Frauen sich mit technischen oder Online-Themen befassen und auch wenn es mir nie so deutlich gesagt wird, sprechen Blicke doch Bände. Der Großteil reagiert allerdings positiv und ich werde immer mal wieder nach dem Namen des Blogs oder direkt nach der Internetadresse gefragt, was mich jedes Mal besonders freut. Noch dazu, wenn diejenigen ein paar Tage später nochmal auf mich zukommen und berichten, wie ihnen der Blog gefällt und ob sie vielleicht öfter mal vorbeischauen.
4. Nutzt du Social Media? Und wie kann man dir folgen?
Klar nutze ich Social Media - wenn auch nicht mehr so ausgiebig wie früher. Als Bloggerin bin ich inzwischen nur noch auf Twitter vertreten und bin dort mal mehr, mal weniger aktiv.Früher war ich noch auf Facebook, aber nach dem ganzen Hin und Her bezüglich des Datenschutzes und weil auf der Seite sowieso nicht viel passierte, habe ich sie im letzten Jahr vom Netz genommen. Instagram habe ich auch mal probiert, konnte mich damit aber zumindest als Buchbloggerin nicht anfreunden. Privat nutze ich es noch, mal für meine kreativen Projekte, mal für Naturfotos oder was mir sonst so einfällt.
5. Gibt es etwas, was dich an der Bloggerwelt stört? Und was würdest du dir wünschen? (Trau dich und sei ehrlich)
Neid und Missgunst unter Blogger*innen ist hier natürlich ein Thema. Ich habe es glücklicherweise bislang nur als Außenstehende mitbekommen, finde es aber trotzdem furchtbar. Wenn man sich schon nicht mit anderen für das Glück, was sie haben, oder über den Lohn, den sie für ihre harte Arbeit bekommen haben, mitfreuen kann, kann man doch auch einfach mal still sein. Im Netz wie im realen Leben gibt es schon genug Missgunst und Hass. Mehr davon brauchen wir echt nicht.Etwas anderes, was mich vor allem auf Veranstaltungen nervt, ist die Grüppchenbildung. An sich ist das nichts Schlimmes. Man trifft sich nun mal am ehesten mit den Leuten, die man schon kennt und die man mag. Mich stört es in dem Augenblick, in dem die Gruppen nach außen abgeschlossen wirken. Ich hab schon mehrfach erlebt, dass ich von Blogger*innen böse/ abweisend/ genervt angesehen wurde, wenn ich mich nur in die Nähe ihrer Gruppe bewegte. Oder es wurde sich bei meinem Versuch, ein Gespräch zu beginnen, einfach weggedreht. Oder mitten im Gespräch war plötzlich ein*e andere*r Blogger*in viel interessanter und ich wurde komplett ignoriert. Nett ist anders. Glücklicherweise sind das Ausnahmen, aber sie verpassen meinem Real-Life-Eindruck der Buchbloggerwelt doch einen unschönen Beigeschmack.
6. Und was magst du an der Bloggerwelt?
Den Austausch und die vielen tollen Menschen hinter den Blogs! Von den Ausnahmen mal abgesehen, kann ich auf viele schöne Erfahrungen mit Blogger*innen zurückblicken - sowohl online als auch offline.Ich finde es toll, dass man mit vielen Blogger*innen offen und auf Augenhöhe diskutieren kann, selbst wenn man unterschiedliche Geschmäcker hat. Genauso finde ich es immer wieder faszinierend, wie viele Gleichgesinnte es in der Bloggerwelt gibt - nicht nur allgemein auf das Lesen bezogen, sondern was die konkreten Genres, Lieblingsbücher, Lieblinngsautor*innen etc. angeht.
Hey Sarah,
AntwortenLöschenich freue mich sehr, dass du dieses Mal dabei warst. :)
Ich wünsche dir einen wunderschönen Abend!
Ganz lieben Gruß
Steffi
Dabei bist!!! Oh man... Ich muss ins Bett... :D
LöschenHallo Sarah!
AntwortenLöschenWas für eine schöne Vorstellung. Wenn ich Menschen von meinem Blog erzähle, ernte ich ebenfalls manchmal komische Blicke. Ich glaube viele verstehen einfach nicht was wir da tun. Alleine schon, dass man so lange und viel über ein Buch reden kann geschweige denn so viel zu lesen löst bei vielen Unverständnis aus :D
Liebe Grüße
Sabrina
#litnetzwerk
Hallo Sabrina,
Löschenoh ja, das muss es sein! Wie kann man sich auch nach dem Lesen noch mit ein und demselben Buch beschäftigen; das macht doch keinen Sinn?! *Ironie off*
Liebe Grüße und vielen Dank für deinen Kommentar
Sarah
Hallo liebe Sarah,
AntwortenLöschendie Erfahrungen, die du beschreibst, wenn man sich einer eingeschworenen Bloggergruppe nähert, muss ich leider genauso so benicken. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum man sich nicht in einer Gruppe bewegen kann und trotzdem "neue" Blogger mit einbezieht. Ich habe es allerdings in den vergangenen Jahren aufgegeben, auf solche "Gruppen" zuzugehen.
Ein sehr schöner Beitrag übrigens!
Ganz liebe Grüße
Karin
Hallo Karin,
Löschenschade, dass du auch solche Erfahrungen machen musstest. Ich versuche mir gern einzureden, dass das bei mir nur Ausnahmen waren, aber nachdem ich jetzt von mehreren ähnliche Erfahrungen gehört habe, scheint das doch ein Problem in der Bloggerwelt zu sein... Nachvollziehbar finde ich es trotzdem genau so wenig wie du. Deine Einstellung finde ich super! Ist vermutlich auch das einzig gesunde. Regelmäßig gegen solche unsichtbaren Wände zu laufen, ist frustrierend und echt nicht schön...
Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar
Sarah
Das ist ja echt heftig, was du schon auf Veranstaltungen mit anderen Bloggern erlebt hast. Finde sowas geht gar nicht und ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie du dich dann gefühlt hast. Ich hätte die Veranstaltung dann wohl gar nicht so richtig genießen könnten :/. Weiß auch nicht, wie man sich so verhalten kann, denn das Bloggen dreht sich ja auch um die Gemeinschaft und den Austausch. Ich war ja bisher noch auf keiner Blogveranstaltung, möchte das aber definitiv nach dem Studium ändern und hoffe dann natürlich, dass ich sowas nicht erleben muss.
AntwortenLöschenAnsonsten sehr interessante Antworten. Die Online-Tagebücher kenne ich auch noch zu gut. Da ging das bei mir mit den Homepages auch los, bei uns war es da echt ein Trend seine Freunde vorzustellen. Heute natürlich ein absolutes No-Go, alleine schon weil ich ihre Privatsphäre respektieren möchte.
Lg Nicole
#litnetzwerk
Hallo Nicole,
Löschenja, war echt ätzend und für mich absolut unverständlich :/ In den Momenten war ich ganz froh, dass es Buchmessen waren, wo ich auch ohne irgendwelche (seltsamen) Bloggergruppen Spaß haben konnte. Meist sind das ja auch die unschönen Ausnahmen und ich habe jedes Mal, wenn ich solche negativen Erfahrungen machen musste, trotzdem auch noch schöne mit anderen Blogger*innen machen dürfen.
Ich drück dir die Daumen, dass dir solche Erfahrungen erspart bleiben!
Yay, da fühle ich mich doch gleich nicht mehr so alt! *lach* Wenn ich anderen davon erzähle, werde ich ganz oft schief angeguckt, weil die die Online-Tagebücher-Zeit gar nicht mitbekommen haben (wegen Alter oder damaligem Desinteresse). Mit Homepages war es bei mir nicht ganz so heftig, aber ein paar seltsame Auswüchse hatte diese erste Online-Zeit trotzdem.
Danke dir für deinen Kommentar und liebe Grüße
Sarah
Guten Abend Sarah,
AntwortenLöschenDie Aktion "Du und Dein Blog" bietet sich jetzt fürs Litnetzwerk natürlich auch super an, um einen Eindruck zu gewinnen.
Ich finde es super spannend, dass du schreibst, am Anfang hätte nur dein engster Familienkreis von deinem Blog gewusst. Bei mir war es genau umgekehrt. Für mich war es ein tolles Gefühl eine Plattform zu haben auf der ich vielleicht nicht gerade von Freunen oder Familie "beobachtet" wurde. Ich habe erst viel später den Link an Leute weitergegeben, die ich auch privat kannte.
In meinem direkt Umfeld gab es früher auch nicht sehr viele Leser, mittlerweile hat sich das ein bisschen geändert.
Viele liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende
Chrissi
Hey Chrissi,
Löschenerstaunlich, wie unterschiedlich die Anfänge sein können :D Wobei bei mir tatsächlich nur die engste Familie halbwegs Bescheid wusste. Freunde nicht, das kam erst deutlich später. Warum auch immer...
Liebe Grüße und dir ebenfalls ein schönes Wochenende
Sarah
Hi!
AntwortenLöschenEine sehr schöne Aktion und tolle Fragen, die du da beantwortest.
Finde es schön jemanden so kennen zu lernen und schade, dass du solche eine Erfahrung mit Grüppchen machen musstest. Wir reden immer über ein #miteinander und schaffen es nicht, einfach offener für neue Leute zu sein, schade.
Viele liebe Grüße
Ani
#litnetzwerk
Hey Ani,
Löschendanke dir! Genau das finde ich auch so schade. Aber bestätigt doch letztlich, dass die Blogosphäre ein ganz normaler Ausschnitt der Gesellschaft ist. Die bekommt das mit dem Miteinander schließlich (leider) auch nicht hin.
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah,
AntwortenLöschenauf deinen Blog wurde ich durch die Blogparade aufmerksam und bin sofort hängengeblieben, als ich den Begriff "Klassiker-Leseliste" sah. Ich kenne das selbst von mir, man sagt sich: "Hey, das muss ich mal gelesen haben." Aber dazu durchringen konnte ich mich bisher nie.. dafür sind die "neuen" Bücher einfach immer zu verlockend. :D
Wie gehst du das an, hast du dir ein Ziele für den Fortschritt gesetzt oder gehst du das locker an, nach dem Motto 'Und wenn nicht, dann halt nicht'? :)
Lieben Gruß und einen guten Start in die Woche!
Lena
Hallo Lena,
Löschendas Problem habe ich jetzt gerade wieder. Hab einige Klassiker auf dem SuB, aber auch einige neuere Bücher, die so unglaublich verlockend sind *lach*
Einen echten Plan hab ich nicht. Ich hab nur meine Liste und gerade in Tauschbörsen begegnet mir hin und wieder ein Klassiker, den ich mir zulege. Ich bilde mir gerade noch ein, dass ich die dann auch ganz bald lese, wenn sie schon oben auf dem SuB liegen. Mal sehen, ob das in der Realität auch funktioniert oder nur Wunschdenken ist ^^'
Liebe Grüße und vielen Dank für deinen Kommentar
Sarah