[Rezension] Steve Hamilton: The Second Life of Nick Mason

Freitag, 15. September 2017 | Kommentieren
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320 Seiten | 2017 | G. P. Putnam's Sons | Englisch

Originalausgabe

Reihe: Nick Mason #1

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Das zweite Leben des Nick Mason

Nick Mason ist ein Gangster mit Prinzipien. Früher hat er mit seinen beiden Partnern Diebstähle verübt. Er war gut und erfolgreich. Bis zu jener verhängnisvollen Nacht vor fünf Jahren. Seitdem sitzt er wegen Mordes im Gefängnis. Mindeststrafe 25 Jahre.
Als ihm der Gangsterboss Darius Cole einen Deal anbietet, willigt er ein. Fortan ist Mason Coles Mann für besondere Aufgaben. Damit beginnt sein zweites Leben in Freiheit ...

Im Tal der Ahnungslosen

Die Geschichte um Nick Mason ist zweigeteilt: Während er in der Gegenwart versucht, mit seinem neuen Leben in Freiheit und den zugehörigen Aufgaben zurechtzukommen, holen ihn immer wieder die Ereignisse der Vergangenheit ein. Nach und nach wird dadurch klar, was tatsächlich vor fünf Jahren passiert ist. Diesen Teil fand ich sehr spannend, vor allem weil ich wissen wollte, was Mason so stark beeinflusst hat.
Die Handlung in der Gegenwart dagegen konnte mich mal mehr, mal weniger packen, auch wenn sie inhaltlich gut wiedergibt, wie Masons Alltag nun aussieht. Mir war es stellenweise einfach zu viel tristes Herumlaufen, Beobachten und Planen, um richtig spannend zu sein.
In Ergänzung zu Masons Handlung in der Gegenwart gibt es noch einige Szenen aus der Sicht eines Polizisten, die eine angenehme und interessante zweite Perspektive einbringen.

Ein zweigeteilter Protagonist

Nick Mason ist zwar der Titelheld dieser Geschichte, einen echten Helden sollte bei ihm allerdings keiner erwarten. Mir hat er dennoch vor allem in der ersten Hälfte des Buches als Protagonist sehr gut gefallen. Er erscheint menschlich und glaubwürdig und sucht nach einem Leben jenseits oder zumindest neben der Kriminalität. Immer wieder reflektiert er seine Vergangenheit und was die Ereignisse mit seinem Leben gemacht haben, was ihn mir noch einmal näher brachte. Während seiner früheren Aktionen hat er sich eine Reihe von Regeln erarbeitet, nach denen er lebt, und festgelegt, welche Jobs er macht und was er niemals machen will. Bis hierhin alles super.
Und dann kamen Coles Jobs ... Zuerst ist Mason noch reflektierend, hadert mich sich und versucht, seine Regeln aufrecht zu erhalten. Kurz darauf ist davon nur noch wenig zu spüren. Dafür, dass er manches nie machen wollte, nimmt er das alles erstaunlich gelassen. Einen Mann, der mit seinem neuen Leben kämpft, habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Gegen Ende findet er seine anfängliche Charakterstärke zwar größtenteils wieder. Ein fader Nachgeschmack und Zweifel an Masons Charakter bleiben bei mir trotzdem.

Apropos verlieren und wiederfinden ... 

Kann es sein, dass eine der Nebenfiguren zwischendurch mal vollkommen vergessen wird? Nach einem ersten Kennenlernen war Mason von ihr reichlich angetan. Über viele Seiten ist dann gar keine Rede mehr von ihr, Mason lebt sein Leben, hat seine Jobs und plötzlich, frei nach dem Motto "Da war ja noch was!", ist die Person wieder da. Ich kann ja verstehen, dass Mason von seinem neuen Leben ziemlich belastet ist, aber wenn ich von jemandem so angetan bin wie er, würde ich zumindest mal an denjenigen denken.
Abgesehen davon haben mir die Nebenfiguren allesamt gut gefallen und waren überzeugend. Vergessen wurde glücklicherweise ansonsten auch niemand mehr.

[Spoiler] Die Sache mit dem Reihenauftakt


FAZIT

"The Second Life of Nick Mason" lässt mich zwiegespalten zurück. Das Buch hat eindeutig Potential und wäre Mason konstanter in seiner Entwicklung, hätte es mir sicher noch besser gefallen. So allerdings bin ich mir aktuell nicht sicher, ob ich den zweiten Band lesen möchte.
Insgesamt war das Buch okay, mehr aber leider auch nicht.

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