[Rezension] Markus Heitz: Wédōra - Staub und Blut

Samstag, 27. August 2016 | Kommentieren
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Bildquelle: Knaur HC


608 Seiten | 2016 | Knaur HC | Deutsch

Originalausgabe

Reihe: Wédōra 1 von X

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Rezensionsexemplar

Meine Meinung

Nach Vampiren, Werwölfen, Todschläfern und Göttern entführt Markus Heitz seine Leser dieses Mal in eine riesige Wüste. In deren Zentrum liegt die stark befestigte Handelsstadt Wédōra, in die alle Handelswege aus den umliegenden Ländern führen. Beherrscht wird sie von dem mysteriösen Dârèmo, den niemand bisher zu Gesicht bekommen hat. Durch den Fluch eines Hexers verschlägt es die Kindheitsfreunde Liothan und Tomeija, die in ihrer bewaldeten Heimat Halunke und Gesetzeshüterin sind, hierhin. Schnell finden sie sich in den Intrigen der Stadt verstrickt, die nicht nur ihr Leben, sondern die Existenz der gesamten Stadt bedrohen.

In gewohnter Manier liefert Heitz eine großartige, ausgefeilte Welt mit interessanten Bewohnern voller Geheimnisse. Von den Wüstenkriegern mit erstaunlichen Fähigkeiten über riesige Echsen und allerhand anderem Getier bis zu Wesen, deren Aussehen Heitz der Fantasie der Leser überlässt. Mehrere Karten am Anfang und Ende des Buches ermöglichen eine gute Orientierung in der riesigen Stadt Wédōra mit ihren vielen Stadtvierteln und in der Wüste.
Die Hauptcharaktere waren mir sympathisch, auch wenn ich ihnen aufgrund zahlreicher Perspektivwechsel nicht sonderlich nahe kam. Es tauchen im Laufe der Geschichte ziemlich viele Charaktere mit mitunter eigentümlichen Namen auf. Damit dabei nicht der Überblick verloren geht, gibt es zu Beginn des Buches eine Liste mit Charakteren und ihrer Bedeutung und eine weitere mit gebräuchlichen Begriffen aus der Welt, die Heitz geschaffen hat.
Die Geschichte selbst wechselt zwischen Wédōra und der Heimat von Liothan und Tomeija, Walfor, als Handlungsort. Spannung wird wie immer in Heitz' Romanen groß geschrieben, obwohl sich ein paar kleinere Längen eingeschlichen haben. Angesichts des tollen, rasanten Finales hat mich das nicht weiter gestört. Dagegen brachten mich ein paar Logikfehler leider aus dem Lesefluss. Am besten in Erinnerung blieb mir eine Kampfszene in der Wüste: Am Ende des einen Kapitels brach der Angreifer bewusstlos zusammen und sein Gegner plante, ihn als Informanten festzunehmen, zu Beginn des nächsten war von ihm nur noch als Leiche die Rede, da er von besagtem Gegner umgebracht worden war. Irritierend! Glücklicherweise waren diese Fehler nur sehr selten.
Ebenfalls typisch für Heitz strotzt "Wédōra" vor Kampfszenen und allerhand Action, die nie Langeweile aufkommen ließen. Mitunter uferte es mir persönlich zu sehr aus und wirkte wie bloße - zugegeben recht blutige - Effekthascherei.
Ein Tipp am Rande: Den Rückentext würde ich bei diesem Buch nicht noch einmal vor dem Buch lesen. Er hat mir ein etwas falsches Bild von der Handlung vermittelt, denn beispielsweise der große Krieg kommt erst etwa im letzten Drittel wirklich zum Tragen. Sobald es mir allerdings einmal gelang, wirklich in die Geschichte einzutauchen und die Abenteuer von Liothan und Tomeija mitzuverfolgen, konnte ich das ignorieren.
Am Ende, so viel sei verraten, lässt Heitz offen, ob es eine Fortsetzung geben wird. Die Welt, wie sie Heitz geschaffen hat, lässt definitiv Raum für weitere Erzählungen.

Fazit

"Wédōra" ist eine neue Welt mit erheblichem Potenzial, das nach dieser einen Geschichte definitiv noch nicht ausgeschöpft ist. Ein paar Fehler und Längen haben sich eingeschlichen, welche die Geschichte allerdings nicht weniger spannend machen. "Wédōra" ist - hoffentlich - ein guter Auftakt für weitere Geschichten aus der Wüstenstadt!

bewertung_4_pergamentfalter

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Klappentext

Eine Million Einwohner
Neun intrigante Statthalter
Ein Herrscher, den niemand je zu Gesicht bekommt

Im Mittelpunkt einer gigantischen Wüste liegt die schwer befestigte Stadt Wédōra. Sämtliche Handelswege der fünfzehn Länder rings um das Sandmeer kreuzen sich hier, Karawanen, Kaufleute und Reisende finden Wasser und Schutz. Hierhin verschlägt es den Halunken Liothan und die Gesetzeshüterin Tomeija. Die beide kommen zum ungünstigsten Zeitpunkt in die Statt, steht Wédōra doch kurz vor einem gewaltigen Krieg, denn die geheimnisvollen Stämme der Wüste rufen zum Sturm auf die mächtige Stadt. Liothan und Tomeija geraten schnell in ein tödliches Netz aus Lügen und Verschwörungen, besitzen sie doch Fähigkeiten, die für viele Seiten interessant sind.

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