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Bildquelle: Random House Bloggerportal |
416 Seiten | 2012 | Penhaligon | Deutsch
Original: Between
Übersetzer: Andreas Kasprzak
Reihe: Einzelband
Weitere Informationen beim Verlag
Meine Meinung
Elisabeth "Liz" Valchar ist gerade achtzehn geworden. Sie ist schön, wohlhabend und beliebt. Ihren Geburtstag feiert sie zusammen mit ihrem Freund Richie, ihrer Stiefschwester Josie und ihren Freunden Mera und Topher auf dem Boot ihres Vaters. Einen Geburtstag mit tödlichem Ausgang, denn am nächsten Morgen ist Liz tot. Ertrunken. Als Geist erlebt sie die Ereignisse nach ihrem Tod mit. Begleitet wird sie dabei von Alex, der vor etwa einem Jahr in ihrem Heimatort Noank bei einem Autounfall starb und mit dem sie zusammen in die Schule ging. Die beiden scheint mehr zu verbinden, als Liz zunächst glaubt, und auch Liz' Leben war wohl nicht so, wie sie dachte..."Manche Mädchen müssen sterben" ist eine unglaublich berührende Geschichte über den Tod und seine Folgen. Nicht wenige Geschichten gibt es über Seelen, Geister, das Leben nach dem Tod, Trauerbewältigung etc. Jessica Warman fügt diesen Geschichten eine neue Facette hinzu, die zwar nicht vollkommen neu, aber dennoch spannend zu verfolgen ist.
Das Buch ist aus der Perspektive von Liz im Präsens geschrieben. Ich hatte das Gefühl, stets Teil des Geschehens zu sein und nicht erst im Nachhinein berichtet zu bekommen, was passiert ist.
Als Leser begleitete ich Liz ab der Erkenntnis, dass sie tot ist und auf ihre Leiche blickt. Gemeinsam mit ihr lernte ich Alex kennen und lüftete so manches Geheimnis um Liz' Leben, denn zu Beginn kann sie sich an kaum etwas zu erinnern.
Es scheint eine Eigenart der Geister zu sein, dass sie sich nur langsam an all das erinnern, was ihr Leben ausmachte. Durch diese Erinnerungen, in die Liz immer wieder eintauchte, lernte ich sie nach und nach kennen und lieben. Die Nähe zu ihr war von Beginn an gegeben. Es fiel mir leicht, mich in ihre Geschichte hineinzuversetzen. Jessica Warman zeigte mir Liz als eine facettebreiche und gerade deswegen spannende Hauptfigur.
Beinahe ebenso gut gefallen hat mir Alex, der lange Zeit das Geheimnis in Person war. Zwischen ihm und Liz entspann sich eine merkwürdige Hassliebe, die eine fantastische Dynamik in die Geschichte bringt.
Die Geschichte selbst ist spannend, insbesondere weil ich als Leser selbst immer noch ein neues Puzzlestück fand, das meine Sicht der Dinge änderte. Ich habe darauf hingefiebert zu erfahren, was Liz zugestoßen ist. Gleichzeitig hat es mich manches Mal richtig geärgert, dass Liz eigentlich keine wirkliche Möglichkeit hatte, ihre eigenen neuen Erkenntnisse den Lebenden mitzuteilen. "Eigentlich" weil zwischen ihr und ihrem Freund Richie irgendeine Art von Verbindung bestand, die ich selbst nicht so richtig verstanden habe. Ich hätte mir gewünscht, diesbezüglich noch etwas mehr zu erfahren.
Ein wenig schade fand ich auch, dass ich von Anfang an eine Ahnung hatte, was passiert sein könnte, bevor Liz starb, und diese Ahnung dann auch stimmte. Ein wenig mehr Rätselraten hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht.
Emotional betrachtet, ist diese Geschichte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Liz allein erlebt bereits alles von tiefer Trauer und Verzweiflung bis Freude und bedingungsloser Liebe. Hinzu kommen die Erinnerungen und die Reaktionen ihrer Familie und Freunde. Damit ist diese Geschichte nicht nur von der Handlung, sondern auch von den mitgebrachten Emotionen her packend. Jessica Warman gelang es sehr gut, die Gefühle herüberzubringen.
Das einzige, was es in dieser Geschichte nicht gibt, sind andere Geister neben Alex und Liz. Das ist auch der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich anführen möchte, denn ich habe überhaupt nicht verstanden, warum nur diese beiden auf der Erde bleiben und niemand sonst. Dass die Zwei geblieben sind, mag daran liegen, dass sie noch etwas zu erledigen hatten. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass das nur für Liz und Alex und nicht für noch andere Verstorbene gilt. Daher hätte ich mir gewünscht - wenn schon keine anderen Geister auftauchen - dass es wenigstens eine Erklärung dafür gibt, warum nicht, und dieser Punkt nicht gänzlich offen gelassen worden wäre.
Fazit
Turbulent, emotionsgeladen und trotz der Thematik sehr real wirkend!"Manche Mädchen müssen sterben" ist ein tolles Jugendbuch mit einem Hauch Fantasy und Krimi. Aufgrund bereits genannter offener Fragen gibt es einen Punkt Abzug, aber abgesehen davon ist es ein super Leseerlebnis und definitiv empfehlenswert.
Klappentext
Sie musste erst den Tod finden, um die Wahrheit zu erkennen!
Nach einer durchfeierten Nacht auf der Segeljacht ihrer Eltern entdeckt Liz Valchar eine leblos im Wasser treibende Gestalt - und erkennt voller Entsetzen, dass sie auf ihre eigene Leiche hinabblickt.
Liz ist tot, doch ein Teil von ihr ist immer noch da, unsichtbar für den Rest der Welt. Sie versucht zu verstehen, warum sie sterben musste. Dabei wird Liz allmählich klar, dass all jene, die sie liebt, dunkle Geheimnisse vor ihr verborgen hielten. Auch sie selbst war nicht so perfekt, wie sie stets von sich glauben wollte. Und bei Weitem nicht so unschuldig...
Da bleibt nur zu hoffen, dass es nicht bei einem Band bleibt. Schon wieder ein Buch auf der WuLi. Das ist wirklich eine Sucht.
AntwortenLöschenLG
MeerderWörter
Glaube nicht, dass es da noch einen Band geben wird. Das Buch ist von der Handlung her sehr schlüssig und hat auch einen richtigen Schluss ohne Ansatz für eine Fortsetzung. :)
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