[Rezension] Alison Croggon: Die Gabe

Sonntag, 3. August 2014 | Kommentieren
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496 Seiten | 2009 | Bastei Lübbe | Deutsch

Original: The Gift
Übersetzer: Michael Krug

Reihe:: Pellinor-Saga #1

[Nicht mehr auf der Verlagsseite verfügbar.]

Meine Meinung

„Die Gabe“ ist der erste Bandder bisher vierteiligen Pellinor-Saga. Seine Protagonistin ist die junge Maerad. Die Geschichte beginnt in Gilmans Feste, wo sie als Sklavin lebt, seit ihr Zuhause zerstört und ihr Vater und ihr Bruder ermordet wurden. Auch ihre Mutter verstarb vor einigen Jahren als Sklavin in der Feste.
Eines Tages begegnet Maerad Cadvan, einem Barden, der sie mit sich nimmt, denn er hat die Gabe des Lichts, die alle Barden in sich tragen, in ihr erkannt. Eine mächtige Gabe, wie er bald zu spüren bekommt. Was das jedoch zu bedeuten hat und wer Maerad tatsächlich ist, das erfahren die beiden nur langsam auf ihrer Reise nach Norloch, wo der Oberste Zirkel Maerad zu einer vollwertigen Bardin erheben soll. Allerdings streckt sich dieser Tage eine finstere Macht über die Länder, die verhindern will, das insbesondere Maerad ihr Ziel erreicht...
Wie bereits angedeutet, sind die zentralen Figuren dieser Geschichte Maerad und Cadvan. Er, der Barde mit der mysteriösen Vergangenheit und eigentlich eher ein Einzelgänger, und sie, die mit dem Wissen um ihre Gabe zunächst vollkommen überfordert scheint und keine Ahnung vom Bardentum hat. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise voller Gefahren und Entdeckungen, begegnen neuen und alten Freunden, aber auch mächtigen Feinden, die es nicht selten verstehen, sich hinter einer Maske der Aufrichtigkeit zu verbergen.
Alison Croggon entführt ihre Leser mit dieser Geschichte in die Welt der Annaren, die durch ihre Schreibstil wundervoll zum Leben erweckt wird. In vielfältigen Beschreibungen stellt sie die Länder, Städte und Menschen vor und lässt sie als schillernde Bilder im Geiste ihrer Leser Gestalt annehmen.
Die gesamte Welt zeigt sich dabei ebenso facettenreich wie die einzelnen Charaktere: Angefangen bei Maerad und Cadvan, die in dieser Geschichte eine tiefgründige Persönlichkeit offenbaren mit so vielen verschiedenen Seiten – Stärken, Schwächen, einer Vergangenheit, Träumen und vielem mehr – dass man sie mit nichts weniger als Lebendigkeit auszeichnen kann. Eben solche Eindrücke gestaltet Alison Croggon auch von der Vielzahl an Nebenfiguren. Dabei ist es egal, ob diese nur einen kurzen Auftritt haben oder zu den wichtigen Personen der Geschichte zählen.
Die Unterhaltungen der Figurensind mit deutlich gewählten Worten bestückt. Dennoch hat es die Autorin geschafft, sie nicht leblos oder gestelzt wirken zu lassen. Zweifellos ist es eine andere Sprache, als wir sie im Alltag nutzen, doch im Rahmen der Geschichte mit ihrer Welt und Kultur ist sie absolut gerechtfertigt.
Eine einzelne Schwäche, die ich lediglich bei sehr genauem Betrachten feststellen kann, sind kleine Längen auf Cadvans und Maerads Reise. Da die stellenweise eher langen Beschreibungen der Tage und des Umfelds jedoch häufig durch Maerads Gedanken durchbrochen werden, fällt das kaum ins Gewicht.
Die Spannung dieser Geschichte blieb für mich bis zur letzten Seite aufrecht, nachdem sie sich zu Beginn langsam gesteigert hatte. Mit stetigen Höhen, Tiefen und neuen Wendungen fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Außerhalb der Geschichte möchte ich zuletzt das Cover mit einer kleinen Kritik bedenken. Es wirkt langweilig, allein mit dem Titel und einem Mädchen vor schwachem Hintergrund darauf, das Maerad darstellen soll. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich dieses Mal bei meinem Kauf nicht nach dem Cover, sondern einzig und allein nach dem Rückentext richtete.

Fazit

Ein spannender Auftakt einer Geschichte, die mit einem ausgefeilten Sprachstil, lebhaften Figuren und einer mitreißenden Geschichte in einer wundervoll detaillierten Welt aufwarten kann. Dafür gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und absolut berechtigte 5 von 5 Pergamentfalter!

bewertung_5_pergamentfalter

Klappentext

Maerad ist eine Sklavin in einer kleinen, unwirtlichen Siedlung. Hier lebt sie schon, seit ihre Familie im Krieg ums Leben gekommen ist. Über ihre Herkunft weiß sie nicht viel. Als eines Tages ein geheimnisvoller Fremder in die Siedlung kommt, ändert sie Maerads Leben für immer. Der Mann bietet ihr an, sie zu befreien, und das nicht ohne Grund. Maerad weiß nicht, dass eine mächtige Gabe in ihr schlummert und dass ihr Name in einer schrecklichen Prophezeiung erwähnt ist. Sie tritt eine gefährliche Reise an, einem unbeschreiblichen, namenlosen Grauen entgegen...

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