[Rezension] Michael Rothballer: Das Vermächtnis der Schwerter #2 - Feuerzwinger

Sonntag, 23. Februar 2014 | Kommentieren
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Bildquelle: Loewe


632 Seiten | 2016 | Loewe | Deutsch

Originalausgabe

Reihe: Vermächtnis der Schwerter #2

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Inhalt

Nachdem Andobras von den Zügeln der Sklaverei befreit wurde, setzen die neuen Machthaber - Barat, Rai, Kawrin und Bergmeister Erbukas - alles daran, aus der kargen Insel den ersten wahrlich freien Ort zu machen. Nie wieder Sklaverei, keine Gefängnisse, freies Leben. Andobras soll zum Ort der Freiheit werden, an dem alle leben können, die sich nicht mehr von König und Kirche unterdrücken lassen wollen. Doch nicht alle sind mit dieser Idee einverstanden...
Unterdessen nutzt Arton die Chance, mit dem Cit-Hohepriester Nataol zu sprechen, der ihm endlich etwas über seine wahre Herkunft, seine ungewöhnlichen Fähigkeiten und das dunkle Schwert, das er nun stets bei sich trägt, verraten soll. Das neue Wissen lässt ihn jedoch zweifeln, ob die Wahrheit immer das erstrebenswerteste ist...
Derweil lässt sich Arden in Seewaith zum neuen König ausrufen - während Jorig Techel noch immer auf dem Thron Citheons sitzt. Bald schon wird klar, dass Techel sich das nicht bieten lassen wird, denn sein mächtiges Heer - mehr als viermal stärker als jenes, welches Arden um sich scharen kann - zieht gegen Fendland. Bei der Schlacht um Königswacht soll sich endgültig entscheiden, wer die Geschicke des Reiches lenken wird...

Meine Meinung

"Feuerzwinger" ist der zweite Band der Trilogie "Das Vermächtnis der Schwerter".
Wieder entführt Michael Rothballer den Leser in eine faszinierende Welt, für die ich bereits in "Tausendsturm" schwärmen konnte. In diesem Band wird sie nun noch facettenreicher gestaltet, erhält noch mehr Tiefgang und eine vollkommen eigene Dynamik.
Ein Großteil der Charaktere sind bereits aus dem ersten Band bekannt und geliebt. Auch sie werden noch weiter ausgestaltet, erhalten weitere Persönlichkeitszüge und über den einen oder anderen bekommt man weitere Informationen, die man so nicht erwartet hatte. Beispielsweise begleitet man als Leser den schweigsamen Arton weiter auf der Suche nach dem Sinn seiner Existenz und den Antworten, nach denen er sich so sehnt. Die bekommt er im Laufe der Geschichte auch, doch es sind weder die, die Arton erwartet hatte, noch die, die man sich als Leser vorstellen konnte. Dennoch werden sie den Fortgang der Geschichte stark prägen.
Auch Rai ist natürlich wieder mit von der Partie. Da er der jüngste Protagonist ist, erlebt man seine Jugend mit, in der natürlich die erste Liebe nicht fehlen darf. Zwischen der ersten richtigen Schlacht seines jungen Lebens und den Bürden seiner neuen Position als Stadthalter darf er immer wieder erkennen, dass vieles leicht sein kann, aber nicht die Liebe.
Wie schon in seinem Vorgänger springt auch in "Feuerzwinger" die Handlung zwischen unterschiedlichen Standorten und Charakteren. Den Überblick verliert man dabei nie und sollte einem doch mal das Wissen über eine Figur abhanden gekommen sein, kann man schnell nochmal hinten im Glossar nachlesen, der die wichtigsten Figuren mit ihren Grundinformationen zusammenfasst.
Im Laufe der Handlung muss man immer wieder feststellen, dass "Feuerzwinger" nicht den typischen Aufbau von einer Haupthandlung und mehreren Nebenhandlungen besitzt. Vielmehr sind es zwei bis drei Haupthandlungsstränge, die natürlich gespickt sind mit weiteren Nebenhandlungen, und die sich im Verlauf der Geschichte mehr und mehr verzahnen. Was im ersten Moment verwirrend klingen mag, ist es nicht: Die Handlung ist komplex und gerade deshalb facettenreich. Den Überblick verliert man trotzdem nicht. Ich vermute, während die einzelnen Stränge in Band eins noch nahezu unabhängig voneinander liefen, werden sie sich in Band drei derart angenähert haben, dass man von einem einzigen Haupthandlungsstrang sprechen kann. Es sei denn, es kommt mal wieder zu einer der vielen Wendungen und alles wird anders, als man es erwartet. In "Vermächtnis der Schwerter" wäre das bei Weitem nichts Neues.
Die Geschichte von "Feuerzwinger" ist gespickt mit Höhen und Tiefen, frei nach dem Motto: "Himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt". Dabei schreckt Michael Rothballer auch nicht davor zurück, zentrale Charaktere, die man als Leser zu lieben gelernt hat, zu töten. Im Rahmen dieser von Kriegen und Kämpfen gebeutelten Welt ist das zwar ein nahezu notwendiger Schluss, doch nichtsdestotrotz machte es mich traurig.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dann aber am Ende doch: Band eins hatte es und in Band zwei setzt es sich fort - ausufernde Beschreibungen und aufreibende, lange Dialoge. Zwar hat es mich, da ich es aus dem ersten Band schon kannte, nicht mehr wirklich gestört, aber ein wenig ärgerlich war es trotzdem.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Buch selbst: Schon in "Tausendsturm" gab es eine Karte der Ostlande zu Beginn des Buches. Diese wird nun von einer weiteren Karte von Andobras ergänzt, was neben dem Glossar am Ende des Buches einen guten Überblick ermöglicht. Hinzu kommt in diesem Band eine Zusammenfassung der Ereignisse des ersten Bands. Da die Geschichte recht komplex ist, war so noch einmal gewährleistet, dass man die wichtigsten Etappen der bisherigen Handlung wieder im Hinterkopf hatte, bevor man sich dem Fortgang der Geschichte widmete.

Fazit

"Feuerzwinger" knüpft nahtlos an seinen Vorgänger "Tausendsturm" an und überzeugt mit einer facettenreichen Handlung, starken Charakteren und einer fantastischen Welt. Auf lange Beschreibungen und Unterhaltungen sollte man sich - zumindest an einigen Stellen - einstellen, doch ansonsten überzeugt das Buch auf ganzer Linie.
Ein Muss für Fantasy-Fans!

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Klappentext

Der Schwertkrieger Arden träumt davon, schon bald zum König des Landes gekrönt zu werden. Doch zuerst muss er in der Schlacht bei Königswacht den Sieg über das mächtige Heer seines Feindes erringen. Mit dem legendären Schwert seiner Urahnen fühlt er sich für den Kampf bestens gewappnet, ja sogar unbesiegbar. Noch ahnt Arden nicht, welch unheilvolle Geschichte hinter dieser mächtigen Waffe steckt, deren Name all jene Menschen erzittern lässt, die die Magie von Feuerzwinger kennen - dem Schwert der Götter.

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