[Rezension] Zoë Marriott: Frostblüte

Donnerstag, 31. Oktober 2013 | Kommentieren
Werbung
cover
Bildquelle: Carlsen (Pressedownload)


464 Seiten | 2013 | Carlsen | Deutsch

Original: FrostFire
Übersetzerin: Claudia Max

Reihe: Einzelband

Zur Leseprobe | Weitere Informationen beim Verlag

Rezensionsexemplar

Inhalt

Frost ist allein. Fern von ihrer ursprünglichen Heimat und ohne Familie ist sie auf der Suche nach jemandem, der ihr helfen kann, den Wolfsdämon in sich zu besiegen, der sie zur Gefahr für jeden in ihrer Umgebung macht.
Durch ein Missverständnis landet sie im Lager der Berggarde, einer Truppe Soldaten, die gegen die Aufständischen im Gebirge vorgeht. Getrieben von der Angst, erneut von dem Wolf in sich überwältigt zu werden, flieht sie - und kehrt schließlich doch zurück, nachdem sie den Anführer der Garde, Luca, etwas besser kennenlernen durfte. Erstmals erlebt Frost, was Freundschaft bedeutet, doch sie wird in der Garde nicht durchweg positiv gesehen. Arian, Lucas Leutnant, macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen sie.
Im Kampf gegen die Aufständischen lernt Frost, dass die Vergangenheit jeden auf ihre ganz eigene Art prägt, und gleichzeitig kämpft sie ständig gegen den Wolf in sich.
Wie lange mag sie noch fähig sein, ihm zu widerstehen, wenn Arian und Luca ungeahnte Gefühle in ihr wachrufen können?

Meine Meinung

Die Geschichte wird aus der Sicht von Frost, die mit wahrem Namen Saram heißt, erzählt, die damit beginnt zu berichten, wie der Wolf das erste Mal von ihr Besitz ergriff, als sie acht Jahre alt war - der Beginn von ständiger Flucht und Angst. Derlei Rückblicke gibt es des Öfteren. So erfährt der Leser, was der Wolfsdämon in Frosts Körper bereits alles getan hat.
Gleichzeitig gibt es immer wieder kurze Passagen, in denen Abschnitte aus Frosts wiederkehrendem Albtraum geschildert werden: Gejagt von Wölfen flieht sie immer und immer wieder durch die verschneite, nächtliche Landschaft, gejagt vom Geheul der Wölfe und mit dem sie ständig begleitenden Wissen, dass sie nicht entkommen kann.
Besonders zu Anfang gelang es mir durch diese Passagen, Frost besser zu verstehen, denn die Angst vor dem Wolfsdämon ist zu einem bedeutsamen Bestandteil ihres Charakters geworden. Sie hat gelernt, ständig zu fliehen, sich zurückzuhalten und den Menschen nicht zu nahe zu kommen. Im ersten Moment mag sie damit als ein recht einseitiger Charakter erscheinen, doch als Luca, Arian und die Berggarde in ihr Leben treten, zeigt sie immer öfter, dass deutlich mehr in ihr steckt: Mut, Kampfgeist, Vertrauen und Verständnis.
Neben der Protagonistin ist Luca ein weiterer wichtiger Charakter. Der Anführer der Berggarde ist nicht nur schön, hat eine einnehmende Ausstrahlung und kann kämpfen, er zeichnet sich auch durch seine Überzeugungskraft aus. In einem weiten Teil der Geschichte erscheint er wie ein Licht, dass nicht nur Frost ihren Weg erhellt und sie führt.
Das komplette Gegenteil von Luca scheint Arian zu sein. Der Leutnant ist abweisend und brummig. Frost muss schnell erkennen, dass Arian nicht nur sie ablehnt, sondern er im Lager lediglich zu Luca freundschaftliche Gefühle hegt. Jeden anderen hält er dagegen auf Distanz.
Allerdings steckt in jedem dieser Charaktere weit mehr, als man zunächst glaubt. Jeder von ihnen hat seine Stärken und Schwächen. Jeder hat seine Geschichte, manche mit einer Vergangenheit, die sie bis in die Gegenwart prägen.
Hauptsächlich getragen von diesen drei Figuren entspinnt sich eine abwechslungsreiche Geschichte voller Wendungen, Spannung und unerwarteter Geständnisse. Der Leser begleitet Frost auf einem Weg, an dessen Ende sie erkennen muss, dass es falsch ist, vor jeder Angst davonzulaufen. Gleichzeitig steckt sie mitten in einem Kampf gegen die Aufständischen in den Bergen. Durch diese Auseinandersetzung, die sich durch das gesamte Buch zieht, wird der Leser Zeuge mehrerer Kämpfe und Trainings. Dabei waren die Bewegungsabläufe manches Mal etwas zu genau beschrieben und wurden etwas langweilig.
Sprachlich gesehen ist "Frostblüte" abwechslungsreich geschrieben. Es gibt Parts, in denen es mir etwas zu umgangssprachlich war, aber das kann auch an der Ich-Perspektive liegen.
Das Cover finde ich sehr ansprechend, denn einerseits ist Frost in dem Wolf gefangen und andererseits ist der Wolf ein Gefangener in Frosts Körper.

Fazit

Insgesamt eine spannende Geschichte mit tollen Charakteren! Kleine Abstriche gibt es bei den Kampfszenen und der sprachlichen Umsetzung.
Alles in allem dafür 4 von 5 Pergamentfaltern!

bewertung_4_pergamentfalter

Klappentext

ALS DER WOLF DAS ERSTE MAL VON MIR BESITZ ERGRIFF, WAR ICH ACHT. BIS ZU DIESEM ZEITPUNKT HATTE ICH MICH FÜR NORMAL GEHALTEN.

Frost lässt keinen an sich heran - aus gutem Grund: Sie trägt einen Wolfsdämon in sich, der immer dann hervorbricht und sie in eine tödliche Gefahr verwandelt, wenn sie verletzt oder von Gefühlen überwältigt wird. Als sie von Soldaten aufgegriffen wird, die das Königreich vor Aufständischen schützen, weckt sie schnell das Interesse von Luca, dem Anführer, und das Misstrauen von Arian, seinem Leutnant. Beide Männer spüren, dass sie etwas verbirgt. Und Frost ahnt bald, dass einer von ihnen das Feuer ihrer Gefühle entfachen wird. Doch zu welchem Preis?

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.